Wiener Honig 2019
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Blüten- & Blatthonig 2019

Heuer konnte ich zwei Mal Honig schleudern. Der Dünklere ist ein Blüte-mit-Blatthonig, der Hellere ist ein reiner Blütenhonig. Blatthonig nennt man übrigens Honige, bei denen die Bienen den Nektar nicht aus Nektarien der Pflanzen sammeln, sondern den sog. Honigtau von Blättern – zB bei Ahorn, Linden, Eichen, Birken, Buchen, … Wenn sie das bei Fichten, Tannen und Kiefern machen, nennen wir das Waldhonig. Beide Honige habe ich wieder in einem Labor prüfen lassen und sie haben das Österreichische Honiggütesiegel verliehen bekommen. Es sind übrigens schon etwa 3/4 des Honigs an Liebhaber vergeben worden … wer welchen will, meldet sich bei mir.

Albert Schittenhelm, Präsident des Wr Landesverbandes
Imkerverein

250 Jahre Imkerschule Wien

1769 hatte Kaiserin Maria Theresia die weltweit erste Bienenhauptschule gegründet. Zuerst im Belvedere, wurde sie rasch in den Augarten verlegt. 1900 wurde auch im Wiener Prater eine Imkerschule eröffnet, die aber 1937, beim Brand der Rotunde ein Raub der Flammen wurde. 1947 wurde in Grinzing eine Imkerschule gegründet, die 1949 vom Staat als „Bundeslehr- und Versuchs­anstalt für Bienenkunde“ übernommen wurde. 1964 im Rahmen der WIG (Wiener internationale Gartenschau) bekamen die Wiener ein Grundstück im Donaupark zur Errichtung eines Lehrbienen­standes. 2017 wurde (aus Platznot) ein modernes Schulungs­gebäude errichtet. Gratulation!

Wachs Hödl
Imkerverein Weiterbildung

Imkerverein fährt zu Wachs-Hödl

Am Samstag haben wir vom Imkerverein eine Exkursion zum Wachsverarbeiter Hödl nach Klöch ins Südliche Burgenland (Nähe Bad Radkersburg) unternommen. Mit zwei Bussen mussten wir anreisen, so groß war das Interesse. Herr Hödl hat uns durch seinen Betrieb geführt und uns alles (vom Wachsschmelzen bis zur Mittelwand-Prägewalze) erklärt. Es war ein sehr interessanter Vortrag. Anschließend hatten wir noch die Möglichkeit im hauseigenen Imkershop einzu­kaufen. Der Andrang war enorm, jeder fand etwas, was dringend benötigt wurde. Am Nachmittag ging es dann in die Schokolade­manufaktur Zotter. Auch die ist wirklich sehenswert.

Honiggläser waschen
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Honiggläser waschen

Kauft man Einmachgläser, dann scheint es oft, als seien die Gläser sauber. Frisch aus der Fabrik! Vielleicht sind sie es auch innen, das weiß ich nicht … wenn ich jedenfalls einige hundert Gläser, die ich auf einer Palette im Auto habe, in Kisten umschlichte, um sie besser verstauen zu können, dann sind meine Hände schwarz. Also doch nicht so sauber, wie man glaubt. Dann müssen sie eben in den Geschirrspüler. Und nur sie, kein anderes Geschirr. Anschließend müssen sie trocknen, denn anders als bei Marmelade, sollte man keine Feuchtigkeit in den Honig einbringen. Ist dieser zu feucht, wird er gären … und das sollte man vermeiden (außer man will Met erzeugen)!

Dampfwachsschmelzer
Wachs

Ein Dampf­wachs­schmelzer musste her!

Bis jetzt habe ich das Bienenwachs immer in einem alten Alu-Entsafter geschmolzen … Das ist sehr mühselig und aufwändig. Das Wachs muss zum Schmelzen nämlich aus den (gedrahteten) Rähmchen geschnitten werden, was sehr lästig und auch eine klebrige Angelegenheit ist. Die Rähmchen wurden dabei außerdem auch nicht sauber. Nun habe ich mir einen Dampf­wachs­schmelzer bei Wachs-Hödl bestellt, wo ich etwa 15 Rähmchen auf einmal hineingeben kann … und nach etwa 30 Minuten sind die Rähmchen sauber und das Bienenwachs ist im Kübel. Die alte Weisheit gilt wieder einmal: »Mit gutem Werkzeug macht die Arbeit Spaß!«

Bienenkorb auf Grabstein
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Kein Heide-Honig aber ein Grabstein …

Meinen Sommerurlaub habe ich wieder auf der Nordseeinsel Amrum (Inselbelegstelle) verbracht. Wunderschön ist es hier. Ich habe auch wieder mit den ansässigen Imkern Kontakt aufgenommen und sehr anregende Gespräche geführt. Leider konnte ich auch diesmal keinen Heidehonig bekommen … die vergangene Ernte war sehr schlecht, da es zu heiß war und der neue kommt erst im Herbst … Ich habe aber trotzdem interessantes zu berichten: Auf dem Friedhof St. Clemens (im lieblichen Ort Nebel) steht der Grabstein von Lars Gerret Urbans (1801-1871) den, eher ungewöhnlich für diese Zeit, ein Bienenkorb ziert. Weitere Infos

Honig-Wabe
Honig

Honig getestet

Auch heuer habe ich meinen Praterhonig (beide Schleuderungen) von einem autorisierten Labor überprüfen lassen. Wassergehalt, Invertase­aktivität und HMF-Wert sowie sensorische Prüfung passen zum Glück … und somit stand der Verleihung des österreichischen Honiggütesiegels nichts mehr im Wege. Das interessante ist, dass im Bericht steht, dass es sich (bei der ersten Schleuderung) um „Blüten- mit Waldhonig“ handelt. Und das im Wiener Prater, wo es keine Tannen oder Fichten gibt … sehr spannend… Ich vermute, dass es an der Lindenzierlaus liegt, dass ich heuer diesen besonderen Blüten-Honigtau­honig ernten konnte…😁

Sonnenschutz
Völkerführung

Sonnenschutz für Bienen

Nachdem es in letzter Zeit häufig sehr heiß und windstill ist und die Bienen nachmittags oft als sogenannter »Bienenbart« vor dem Flugloch hängen, habe ich meinen zwei Völkern im Garten (schon im Juni) ein Sonnensegel aus luftdurchlässigem Material spendiert. Die Beuten und vor allem die Blechdächer heizen sich in der Sonne sonst wirklich sehr stark auf … man muss bereits aufpassen, dass man sich beim Arbeiten nicht die Finger verbrennt, wenn man die Dächer angreift. Das passiert nun hier nicht mehr. Bei starkem Wind muss man halt aufpassen und das Sonnensegel abmontieren … Sonst fliegt vermutlich alles davon …

Honiggläser etikettieren
Honig

Honiggläser etikettieren

Andere (zB auch meine Kinder) sitzen vor dem Fernseher und sehen sich eine Serie an … ich habe eine viel entspannendere Abendbeschäftigung … ich beklebe und beschrifte meine Honiggläser (manuell). Man muss etwas aufpassen, dass man beim Kleben der Etiketten nicht schief kommt, aber sonst bereitet es mir eine riesen Freude, wenn ein Glas nach dem anderen für den Verkauf fertig wird. Wenn nun der Honig im Glas und dieser letzte Schritt erledigt ist, geht es nur mehr darum, KäuferInnen für den Honig zu finden … wobei auch da habe ich Glück … die meisten melden sich bei mir, um eines der Prater-Honig-Gläser zu ergattern. 🙂

Weiselzelle
Völkerführung

Bienenkönigin davon geflogen …

Leider ist mir beim Versuch eine Königin zu markieren dieselbe auch gleich davon geflogen … sehr ärgerlich! Aber zum Glück kann sich das Bienenvolk eine neue Königin heranziehen. Man nimmt eine Wabe mit ganz jungen, frisch gelegten Eiern und gibt diese Wabe (ohne aufsitzenden Bienen) in das Volk, das keine Königin mehr hat. Die Arbeiterinnen beginnen sofort einige Zellen umzubauen … siehe im Bild die großen, länglichen Zellen. Diese zukünftigen Königinnen werden mit Gelee Royal gefüttert … sehr spannend! Wenn man diese Zellen nicht rechtzeitig entnimmt, dann wird die erste Königin, die schlüpft, alle anderen Weiselzellen aufbeissen …

Wiener Prater-Honig 2019
Honig

Wiener Prater-Honig 2019

Es gibt wieder einen neuen Jahrgang meines Prater-Honigs! Die Bienen waren fleißig und haben aus Nektar köstlichen Honig hergestellt. Ich habe gestern mit dem Befüllen der Gläser begonnen und muss sie jetzt noch etikettieren. Natürlich schmeckt er nicht so wie Supermarkt-Honige (oft aus Mischungen hergestellt) immer gleich … er schmeckt ganz anders als vergangenes Jahr … aber wieder hervorragend. Falls Du Honig willst, bitte unbedingt ein eMail schicken … die Nachfrage ist größer als die zu erwartende Ernte. Und da ich das Imkern als Hobby betreibe, kann ich auch nicht so viele Bienenvölker sorgsam und liebevoll betreuen, wie es HonigbärInnen gerne hätten …

Wabe endeckeln
Honig

Honig schleudern 2019

Endlich konnte ich Honig ernten. Zum Glück hat mir mein Sohn geholfen … das ist schon ganz schön viel Arbeit! Ich habe die »reifen« Honig­waben entnommen und mein Sohn hat sie dann entdeckelt und geschleudert. Zuvor musste ich natürlich noch die Küche »auf Hochglanz« bringen. Lampen, Oberseiten von Kästen, natürlich die Arbeitsflächen und Geräte, etc. … alles wurde abgesaugt, abgewischt und mit Alkoholspray keimfrei gemacht … Der Honig ist jetzt in luftdicht verschlossenen Lagerkannen und wird bald in Gläser abgefüllt. Er schmeckt wiedermal hervor­ragend … aber anders als letztes Jahr, da im April und Mai kaum Nektar eingetragen wurde …