Heuer habe ich mir wieder ein paar Bienenköniginnen nachgezüchtet. Bei 9 von 10 Königinnen hat es geklappt. Die kleinen »Bienenzuchtkasterl« wurden von mir auf die Sulzwiese im Lainzer Tiergarten (eine Belegstelle) gebracht und dort wurden die Königinnen im Flug begattet. Damit man die Königin in einem Bienenvolk mit bis zu 60.000 anderen Bienen leichter finden kann, ist es hilfreich, wenn sie markiert (gezeichnet) ist. Das habe ich vorige Woche gemacht … eine sehr interessante Tätigkeit die echt Spaß macht. Jedes Jahr hat übrigens eine andere Farbe, damit man gleich weiß, wie alt die Königin ist … heuer ist die Zeichenfarbe rot.
Autor: Peter
Bio-Honig 2023
Auch 2023 waren die Prater-Bienen fleißig! Obwohl der Mai zu kalt, zu windig und viel zu regnerisch war und viele Imker schon mit Ernteeinbußen von bis zu 80 Prozent rechneten … hat es im Wiener Prater dann doch noch geklappt. Es ist zwar das schlechteste Jahr, das ich und meine Bienen jemals hatten, aber letztendlich doch mehr Honig als befürchtet. Dieses Jahr konnte ich nur einmal Honig schleudern, das heißt, man schmeckt in diesem Honig den Frühling (Obst, Kastanie, Akazie) und den Sommer (Linde) gemeinsam. 🙂 Ich lasse den Bienen übrigens einen Teil des Honigs zum Überwintern. Bei Interesse an Wiener Bio-Prater-Honig bitte ein eMail schreiben …
After-Work-Summ-Summ
Zum zweiten Mal fand gestern ein ungezwungenes Imkertreffen in der Imkerschule Wien (im Donaupark) statt. Beim Ersten habe ich gegrillt (auch vegetarisch) und gestern war ein Film-Vortrag von Präsident Kurt Krottendorfer über seine mehrwöchige Reise durch den Norden Thailands und den Besuch einer Imkerei in Chiang Mai. Im Anschluss gab es eine Verkostung von „Wildhonig“, „Lycheehonig“ und „Longanhonig“. Auch Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy schaute kurz vorbei. Es war ein gemütlicher Abend mit authentischem Thai-Essen/Thai-Getränken und guten Gesprächen bis spät in die Nacht mit mehr als 30 Personen.
Biene auf Rosskastanie
Im Wiener Prater gibt es mehr als 2.500 Rosskastanien und die blühen jetzt! Insekten wissen, ob und wo sie Nektar finden, da sich die Farbe der Blüte ändern kann. Gelb bedeutet, hier gibt es Nektar, rot bedeutet, dass hier schon jemand war… Das ist doch echt faszinierend! Direkt neben meinem Bienenstand stehen vier Rosskastanien … da werden sich meine Bienen über dieses Farbleitsystem freuen … 😁 Zusätzlich haben die Honigbienen die Möglichkeit über ein Fußabdrucks-Pheromon (Anhardtsche Drüsen) die Blüten zu kennzeichnen wo sie schon waren … und helfen somit ihren Schwestern bei der hoffentlich erfolgreichen Suche.
Bienen und imkern in Wien
Am 5. Mai war ich auf der Eröffnung der Ausstellung „Bienen & imkern in der Stadt“ die vom Imkerverein „Imkerinnen und Imker Wien West“ im Bezirksmuseum Neubau, veranstaltet wird. Viele professionell gestaltete Schautafeln, Imkerutensilien und auch Objekte, die man angreifen (haptisch erleben) darf, geben ein tolles Bild über die Stadtimkerei und Bienenvielfalt in Wien. Hut ab, wirklich sehenswert. Die Ausstellung ist kostenlos. Öffnungszeiten: 6. Mai bis 27. Juni 2023, Mi 17–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr und es sind ImkerInnen anwesend um Fragen zu beantworten. Gruppenführungen (zb Schulklassen) sind auf Anfrage möglich.
Met / Honigwein
Im Frühjahr war ich auf einem sehr informativen Met-Kurs (Met = Honigwein) in der Imkerschule Wien von Dipl.-HLFL-Ing. Karl Stückler. Stückler ist Leiter der NÖ Imkerschule in Warth und stellt Met schon seit vielen Jahren in verschiedensten Variationen her. Er erklärte alle Schritte die notwendig sind um einen Qulitäts-Met herstellen zu können. Es war ein toller Vortrag und am Schluss konnten wir auch noch 10 verschiedene Met kosten. Am besten hat mir der Met mit Weichseln geschmeckt, am zweitbesten einer, der mit Barrique-Note ausgebaut war … 🍷Mhhhhh. Jetzt benötige ich nur noch ausreichend Honig um selber einen Met zu machen …
46% des importierten Honigs sind gefälscht!
EU-Studien zeigen: Fake-Honig überschwemmt den Markt! Imker:innen und Landwirtschaftskammer schlagen Alarm, weil immer mehr gefälschter Honig in unseren Einkaufswägen landet.
Österreich. Im Auftrag der Europäischen Kommission führt das Labor der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) Analysen von Lebensmitteln durch. Das erschreckende Ergebnis: Von 320 gezogenen Honigproben war fast die Hälfte (46%) „verdächtig, nicht den EU-Honig-Richtlinien zu entsprechen“, also gepanscht zu sein. Weiterlesen
Bienenkrankheit: Amerikanische Faulbrut
Auch dieses Jahr habe ich meine Bienenvölker auf die Amerikanische Faulbrut (AFB) untersuchen lassen. Alles ist gut, der Befund ist negativ, es wurden keine Sporen (des Bakterium Paenibacillus larvae) festgestellt. Die AFB ist meldepflichtig und betroffene Bienenstände müssen umgehend saniert werden. Der Amtstierarzt (MA60) verordnet einen Sperrkreis von 3 km Radius in dem keine Bienenvölker verbracht werden dürfen. Weitere Infos auf der Website der AGES. Wenn Sie von einem Imker betreute Bienenvölker auf ihrem Firmengelände haben, dann fordern Sie jährlich diese Untersuchung vom Imker ein … sicher ist sicher!
Wildbienen – Wilde Bienen
Mitte März besuchte ich einen Vortrag über Wildbienen im Naturhistorisches Museum Wien von Heinz Wiesbauer. Sehr spannend diese Vielfalt an Bienen! Es wurden beachtlich viele Beispiele hoher Spezialisierung gezeigt und auch kurze Filme dargeboten. Einfach toll. Interessant ist auch, dass lediglich etwa 50 % der Wildbienen im Boden Nester bauen und nur ca. 18 % Hohlräume nutzen. Dh, die im Handel angebotenen Wildbienenhotels, bringen nur sehr wenigen Bienenarten etwas … Es gibt auch eine Neuauflage von »Wilde Bienen« (Buch mit Artenporträts von fast 500 Wildbienen). Im Vergleich zur ersten Auflage, die ich habe, haben sich die Porträts verdoppelt!
Facharbeiter Bienenwirtschaft
Am Donnerstag fand die Verleihung des Facharbeiterbriefes (Bienenwirtschaft) durch den Präsidenten der Landwirtschaftskammer Wien, Franz Windisch, sowie Lena Schneider, Geschäftsführerin der Land- und Forstwirtschaftlichen Lehrlings- und Fachausbildungsstelle Wien, statt. Anschließend wurde in feierlichem Rahmen bei Sekt und Brötchen auf den Erfolg angestoßen. Von den 16 Absolventen 2022 erreichten 15 ausgezeichneten Erfolg… Das ist doch wirklich toll! Ich empfehle allen ImkerInnen diese Ausbildung zu absolvieren. Nur wer sich gut auskennt, kann sich fachkundig um die uns anvertrauten Lebewesen (Honigbienen) kümmern!
Winter ist Schulungszeit
Winter/Frühling ist Schulungszeit für ImkerInnen. Im Jänner habe ich einen Imker-Kosmetikkurs besucht, wo es nicht um die Erstellung der Produkte, sondern um die rechtlichen Aspekte ging. Es ist sehr aufwändig und kompliziert sich im Behördendschungel (Gewerberecht, Kosmetikverordnung, Notifizierungsportal, etc.) zurecht zu finden, aber FABW Manfred Michlits hat das hervorragend vorgetragen. Im März werde ich einen Metkurs (bei Dipl. HLFL Ing. Karl Stückler) besuchen … und mal sehen, welche interessanten Vorträge 2023 noch für mich dabei sind. In der Imkerschule Wien gibt es jedenfalls das ganze Jahr über tolle Spezial-Kurse. 😁
Kontrolle der Bienenvölker
Wenn Honigbienen im Winter an ihr Futter wollen, müssen sie die Wachsdeckel, der mit Futter gefüllten Zellen, in den Waben abnagen, ImkerInnen nennen dies »abschroten«. An den Wachsbrösel, die hinunter in der Varroalade fallen, kann man gut erkennen, wo das Volk sitzt, ohne die Beute (Holzbehausung) öffnen zu müssen. Gleichfalls kann man das »Gemüll« sammeln und an ein Labor senden und die Völker auf Krankheiten untersuchen lassen. Wenn man Mitglied eines Wiener Imkervereins ist, dann ist diese Untersuchung für die ImkerInnen kostenlos. Schnell noch Gewicht kontrolliert, ob sie noch genug Futter haben. Alles passt … So soll es sein!