Im Wiener Prater gibt es mehr als 2.500 Rosskastanien und die blühen jetzt! Insekten wissen, ob und wo sie Nektar finden, da sich die Farbe der Blüte ändern kann. Gelb bedeutet, hier gibt es Nektar, rot bedeutet, dass hier schon jemand war… Das ist doch echt faszinierend! Direkt neben meinem Bienenstand stehen vier Rosskastanien … da werden sich meine Bienen über dieses Farbleitsystem freuen … 😁 Zusätzlich haben die Honigbienen die Möglichkeit über ein Fußabdrucks-Pheromon (Anhardtsche Drüsen) die Blüten zu kennzeichnen wo sie schon waren … und helfen somit ihren Schwestern bei der hoffentlich erfolgreichen Suche.
Kategorie: Wissen
46% des importierten Honigs sind gefälscht!
EU-Studien zeigen: Fake-Honig überschwemmt den Markt! Imker:innen und Landwirtschaftskammer schlagen Alarm, weil immer mehr gefälschter Honig in unseren Einkaufswägen landet.
Österreich. Im Auftrag der Europäischen Kommission führt das Labor der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) Analysen von Lebensmitteln durch. Das erschreckende Ergebnis: Von 320 gezogenen Honigproben war fast die Hälfte (46%) „verdächtig, nicht den EU-Honig-Richtlinien zu entsprechen“, also gepanscht zu sein. Weiterlesen
Winter im Prater
Schnee liegt im Wiener Prater. Die Prater-Bienen haben sich aneinander gekuschelt und eine Wintertraube gebildet um sich gegenseitig zu wärmen. An warmen Tagen, so ab etwa 10°C fliegen sie aus … und machen den sogenannten Reinigungsflug um ihre Kotblase zu leeren. Der Imker hat jetzt nicht viel zu tun, die Völker werden nicht geöffnet. Die Futtervorräte sollten kontrolliert werden und ob die Fluglöcher frei sind (nicht von Schnee oder toten Bienen verlegt). Weiterbildung ist jetzt angesagt. Imkerlektüre lesen und Kurse besuchen. Ich habe mir für das Frühjahr einen Kosmetik-Kurs und einen Met-Kurs ausgewählt.
Bienen-Eier bzw. Stifte gefunden
Ich habe heuer zum ersten mal Bienen-Königinnen gezüchtet, ein paar waren auf der Belegstelle im Höllental/NÖ, die anderen auf der Sulzwiese im Lainzer-Tiergarten. Wenn man eine Königin einem Bienenvolk zusetzt, dann macht es Sinn, nach einigen Tagen zu kontrollieren, ob die neue Königin vom Volk angenommen, akzeptiert wurde. Obwohl meine neuen Bienenköniginnen gezeichnet (gelber Punkt am Rücken) sind, konnte ich sie bei einem Volk nicht finden. Das ist aber kein Problem, wenn man gute Augen hat, denn ich konnte Eier (auch Stifte genannt) finden, die die Königin gelegt hat. Somit konnte ich die Kontrolle beenden, alles gut im Volk Nr. 6. 🙂
Duft der Bienen
Es ist immer ein faszinierend, wenn man den Bienenstock bei Arbeiten öffnet und die Bienen »herumwuseln«. Es duftet herrlich nach Wachs, Propolis und Honig und das Bienenvollk summt. Bienen kommunizieren ja neben dem Rundtanz und dem Schwänzeltanz vor allem über Düfte miteinander (Pheromone) und entsprechende Duftdrüsen gibt es bei den Bienen sehr viele. Zum Beispiel die Fußabdrucksdrüse, mit der Bienen Blüten markieren, die sie besucht haben … somit wissen andere Bienen, dass hier nicht mehr viel zu holen ist. Der Duft hält allerdings nicht lange an, somit kann, wenn die Pflanze »nachproduziert« hat, wieder Nektar gefunden werden. Sehr schlau!
Manuka Honig kaufen?
In einer 2020 durchgeführten Studie der Uni Bratislava & Uni Graz, wurde die antibakteriellen Eigenschaften (betr. der Humanpathogene „Staphylococcus aureus“ und „Pseudomonas aeruginosa“) von 25 steirischen Honigen im Vergleich zu Manuka-Honig aus Neuseeland und von Bienen eingelagertes Winterfutter untersucht. Die Wirkung wird bei Manuka Honig durch „GOX“ (Glukose-Oxidase) erzielt, bei heimischem Honig ist es „H2O2“ (Wasserstoffperoxid). Das Ergebnis der Studie: „… no differences in GOX contents and accumulated levels of H2O2 were found between honeys and bee-processed syrups.“ Das bedeutet, dass heimischer Honig der Wirkung von Manuka-Honig um nichts nachsteht. Bedenkt man den langen Transportweg von Neuseeland nach Österreich und den enormen Preisunterschied, dann würde ich regionalen Bio-Honig kaufen …
Bio-Zertifikat zum Geburtstag!
So, endlich BIO-Imker! Heute habe ich Geburtstag und am Vormittag ist das Bio-Zertifikat meiner Kontrollstelle eingetroffen. Das ist ein sehr schöner Zufall und ein nettes Geburtstagsgeschenk. Na gut, ich zahle zwar für die Bio-Kontrolle und Bio-Zertifizierung, aber ich freue mich trotzdem, dass das genau heute passiert ist. Wer mehr über den Unterschied zwischen konventioneller Imkerei und Bio-Imkerei wissen will (und ich hoffe das sind sehr viele!), kann hier nachlesen, ich habe das wichtigste auf einer Seite zusammengefasst. Übrigens, Bio-Zertifikate wirklich aller (weltweiten) Bio-Betriebe kann man unter easy-cert.com nachschlagen …
Marillenblüte und Bienen
Heute war es im Prater am Nachmittag warm genug (es, hatte etwa 11°C) und die Honigbienen haben die Marille (Sorte: Ungarische Beste) bei mir im Garten besucht und bestäubt. Das Bestäuben der Marille ist den Honigbienen meist nicht möglich, weil es oft noch zu kalt ist. Es gibt Wildbienen (zB Hummeln und Frühlings-Seidenbienen) die zum Glück auch bei niedrigeren Temperaturen fliegen, die machen es dann… Die Frühling-Seidenbienen besiedeln übrigens lockeren Sandboden und nicht, wie so manche denken, hohle Stengel. Also, am besten ein Platzerl im Garten dementsprechend für diese sehr wichtigen Wildbienen herrichten …
Hornisse und Bienen
Bei mir im Garten sind im Spätsommer und Frühherbst immer wieder Hornissen anzutreffen. Sie laben sich an den süßen Birnen (Sorte: Gute Luise) und an den Feigen meines riesengroßen Feigenbuschs. Leider holen sie sich auch sehr fleißig meine Bienen, die sie, so wurde ich informiert, für ihren Nachwuchs benötigen. Sehr ärgerlich, aber so ist die Natur. Ein gutes, starkes Bienenvolk verkraftet das aber ohne Probleme. Für uns Menschen sind sie kaum gefährlich, sie sind sanftmütig, gehen nicht (wie die Gemeine Wespe) auf Bier-, Salat- und Fleischgerüche und man hört sie heranfliegen (so laut sind sie) 😉 Vor uns Menschen flüchtet sie nach meiner Erfahrung.
Bienenvolk öffnen – ein Erlebnis!
Wenn ich ein Bienenvolk öffne und unzählige Bienen friedlich »herumwuseln«, ist das schon immer wieder ein besonderer Moment für mich. Es duftet dann nach Wachs, Nektar/Honig, Propolis und Pollen … und dieser Geruch haftet dann auch auf meinen Fingern, wenn ich ohne Handschuhe arbeite und zB ein Rähmchen zur Kontrolle aus dem Bienenstock ziehe. Der Duft klebt praktisch an mir. 😉 Meist kann ich gar nicht genug bekommen von diesem Geruch des Bienenstocks. In der Api-Therapie wird das Einatmen der Bienenstockluft empfohlen bei: Heuschnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Asthma, Bronchitis und Infektanfälligkeit.
Sonnenblumen für Bienen
Im Frühjahr habe ich mir von einem befreundeten Imker 16 Sonnenblumenpflänzchen geholt. Sorgsam bei ihm ausgegraben und bei mir im Garten wieder eingepflanzt und gegossen. Diese Sonnenblumen haben viele Köpfe die gleichzeitig blühen (dzt 13!!!) – wunderschön anzusehen. Und die Bienen (Honigbienen, Holzbienen, Hummeln, etc) nehmen sie zahlreich an. Aber leider hat es nur eine Sonnenblume geschafft zu blühen … die anderen wurden von Schnecken verzehrt. Gibt es da Tipps (die funktionieren), wie ich die Sonnenblumen durch bringe ohne Schneckenkorn zu verwenden? Wenn jemand damit Erfahrung hat, bitte Info an peter@praterhonig.eu
Bienen in der Stadt …
… finden fast immer Nahrung. Denn zum Glück haben viele Bewohner der Städte einen Balkon oder zumindest ein paar Blumenkisterl bei den Fenstern, wo fleißig Kräuter und Blumen angebaut werden. Das ist nicht nur gut für die (Seele der) Menschen, auch Insekten erfreuen sich daran. Natürlich sind auch Friedhöfe, städt. Gartenanlagen, Blumeninseln und natürlich die vielen Kleingärten hervorragende Nektar- und Pollenspender – Imker nennen dies »Läppertracht«. Das ist das Nahrungsangebot für Bienen, das nicht hervorragend ist (wie zB ein blühender Lindenbaum), aber wenn genug (kleines) blüht, dann läppert es sich … (wie man in Wien sagt).