Wenn ich ein Bienenvolk öffne und unzählige Bienen friedlich »herumwuseln«, ist das schon immer wieder ein besonderer Moment für mich. Es duftet dann nach Wachs, Nektar/Honig, Propolis und Pollen … und dieser Geruch haftet dann auch auf meinen Fingern, wenn ich ohne Handschuhe arbeite und zB ein Rähmchen zur Kontrolle aus dem Bienenstock ziehe. Der Duft klebt praktisch an mir. 😉 Meist kann ich gar nicht genug bekommen von diesem Geruch des Bienenstocks. In der Api-Therapie wird das Einatmen der Bienenstockluft empfohlen bei: Heuschnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Asthma, Bronchitis und Infektanfälligkeit.
Kategorie: Wissen
Sonnenblumen für Bienen
Im Frühjahr habe ich mir von einem befreundeten Imker 16 Sonnenblumenpflänzchen geholt. Sorgsam bei ihm ausgegraben und bei mir im Garten wieder eingepflanzt und gegossen. Diese Sonnenblumen haben viele Köpfe die gleichzeitig blühen (dzt 13!!!) – wunderschön anzusehen. Und die Bienen (Honigbienen, Holzbienen, Hummeln, etc) nehmen sie zahlreich an. Aber leider hat es nur eine Sonnenblume geschafft zu blühen … die anderen wurden von Schnecken verzehrt. Gibt es da Tipps (die funktionieren), wie ich die Sonnenblumen durch bringe ohne Schneckenkorn zu verwenden? Wenn jemand damit Erfahrung hat, bitte Info an peter@praterhonig.eu
Bienen in der Stadt …
… finden fast immer Nahrung. Denn zum Glück haben viele Bewohner der Städte einen Balkon oder zumindest ein paar Blumenkisterl bei den Fenstern, wo fleißig Kräuter und Blumen angebaut werden. Das ist nicht nur gut für die (Seele der) Menschen, auch Insekten erfreuen sich daran. Natürlich sind auch Friedhöfe, städt. Gartenanlagen, Blumeninseln und natürlich die vielen Kleingärten hervorragende Nektar- und Pollenspender – Imker nennen dies »Läppertracht«. Das ist das Nahrungsangebot für Bienen, das nicht hervorragend ist (wie zB ein blühender Lindenbaum), aber wenn genug (kleines) blüht, dann läppert es sich … (wie man in Wien sagt).
Wassergehalt von Honig
Wenn man Honig in Verkehr bringt, muss man den Wassergehalt des Honigs kennen. Ich lasse meinen Honig ja jedes Jahr in einem Labor überprüfen … aber ich selber prüfe ihn auch, da das Ergebnis des Labors meist nicht sofort verfügbar ist. Das liegt wohl daran, dass alle Imker zur gleichen Zeit den Wassergehalt wissen wollen. Auf dem Bild (das war sehr schwierig zu fotografieren) sieht man, dass mein Honig etwa 16,5% Feuchte hat. Das ist perfekt. Das Gütesiegel bekommt man bis 17,5 %, verkaufen als Honig darf man ihn bis 20%. Wenn der Wassergehalt darüber ist, darf er nur als Backhonig (zB für Lebkuchen) oder für die Metherstellung verwendet werden …
Bienen putzen die Zellen
Die »Putzbienen« reinigen die Brutzellen einer Wabe und beschichten sie mit einem dünnen Propolisbelag. Die Königin überprüft ob die Zelle geeignet ist und wenn alles passt, legt sie ein Ei hinein und klebt es an den Zellgrund. Eine Königin kann während der Hauptlegezeit etwa 1.500 bis 3.000 Eier pro Tag legen. 2.000 Eier entspricht in etwa dem Körpergewicht der Königin – das ist doch unglaublich!!! Auf dem Bild sieht man eine Wabe mit verdeckelter Brut. Die Verdeckelung findet bei Arbeiterinnenbrut am 9–10 Tag statt. Bei Königinnen- und Drohnenzellen am 8. Tag. Arbeiterinnen schlüpfen am 21. , Königinnen am 16. und Drohnen am 24. Tag.
Naturwabenbau der Honigbienen
Großartig, wie Bienen Waben bauen. Sie sind federleicht und durch die Sechseckige-Form auch materialsparend. Das macht auch Sinn, denn das »ausschwitzen« von Wachs ist energieaufwändig. Für die Produktion von 1 kg Wachs benötigt das Bienenvolk etwa 10 kg Honig und ein Kilogramm Blütenstaub. Ein Wachsschüppchen wiegt ca. 0,0008 g … das bedeutet, dass die Bienen über eine Million davon produzieren müssen um ein Kilogramm Wachs zu erhalten. Wachs ist somit für das Bienenvolk sehr kostbar! Bienen kommunizieren auch über Waben, da es die Schwingungen des Schwänzeltanzes überträgt – was in der Dunkelheit des Bienenstocks sehr hilfreich ist.
Bienen sind faszinierende Geschöpfe!
Honigbienen sind vermutlich die einzigen Insekten, die ihr Nest erwärmen können und sie nutzen Pflanzen für ihre Gesundheit. Die Immunabwehr von Bienen ist nicht so gut … und was machen sie? Sie nutzen zB Propolis, umgewandeltes Harz. Viele Pflanzen produzieren Harze, die eine antimikrobielle, wasserabweisende und wärmeisolierende Eigenschaft aufweisen. Tote Tiere in den Behausungen (zB Mäuse, die zu groß sind um sie zu entfernen), werden mit Propolis mumifiziert … So kann die Verwesung keinen Schaden anrichten. Auch winddurchlässige Ritzen im Bienenstock werden »propolisiert« um das Klima zu verbessern. Wirklich faszinierend diese Tiere.
Neue Dachmarke »Stadternte Wien«
Die Landwirtschaftskammer Wien hat gestern mit Unterstützung von Bgm. Michael Ludwig die neue Dachmarke »Stadternte Wien« präsentiert. Dieses Siegel können alle Wiener landwirtschaftlichen Betriebe erhalten, deren Produkte auf Wiener Boden gewachsen sind und die an einem staatlich geprüften Qualitäts- und Herkunftssicherungssystem teilnehmen. Da Konsumenten vermehrt auf regionale Produkte fokussiert sind, ist dies ein wertvoller Beitrag, um lange Transportwege zu vermeiden und besonders frische, qualitativ hochwertige Produkte sichtbar zu machen. Übrigens, auch ein Glas Prater-Honig ist im Lastenfahrrad versteckt … 🙂
Eine neue Königin wird benötigt …
Bei der gestrigen Kontrolle des schwachen Volkes konnte ich mehrere Nachschaffungszellen finden. Das Volk ist mit der Eier-Legeleistung der Königin nicht mehr zufrieden (oder die Königin ist verstorben) und benötigt eine neue Königin. Im Unterschied zu einer Schwarmzelle (die meist unten auf der Wabe angelegt werden) ist diese Zelle eher mittig oder oben angelegt. Diese neuen Königinnen sind leider nicht ideal für das Volk, da einerseits die Bienenlarve erst später mit Gelèe royale gefüttert worden ist und andererseits die Zelle erst nachträglich vergrößert wurde und die zukünftige Königin verkrümmt aufwächst …
Polleneintrag bei Bienenvölkern
Am Samstag habe ich bei allen Bienenvölkern kontrolliert, ob Pollen eingetragen wird. (Details zu Pollen in meinem Beitrag von 2019 »Bienen bringen Pollen«.) Der Polleneintrag ist für den Imker ein wichtiger Indikator, ob es im Volk Brut gibt, denn Pollen ist die Brutnahrung. Wenn es Brut gibt, dann gibt es eine Königin, die Eier legt. So kann man den Zustand eines Bienenvolkes nur durch Beobachtung der fliegenden Bienen diagnostizieren, ohne das Volk zu dieser kalten Jahreszeit öffnen zu müssen. Im Bild sieht man eine Arbeiterin mit vollen Pollenhöschen.
Palmkatzerl für Bienen
Wer Bienen und Schmetterlingen etwas Gutes tun will, pflanzt am besten Weiden, denn diese sind, zu dieser Jahreszeit, eine wichtige Nahrungsquelle für Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Biene usw. Weiden sind durch Stecklinge einfach zu vermehren und es gibt sie in besonderen Farben, die zB zuerst rosa, dann grau werden. Bitte keine Palmkätzchen wild »ernten«. Schneidet man sie, raubt man Insekten ihre Nahrungsgrundlage. Für Ostersträuche eignen sich sehr gut Forsythien. Sie leuchten wunderschön gelb und geben keinen Nektar bzw. Pollen … Das heißt, Insekten benötigen sie nicht. 🙂
Sonnentag
Meine Home-Office-Mittagspause habe ich heute dazu genutzt, um (mit dem Fahrrad) einen kurzen Besuch bei meinen Prater-Bienen am Bienenstand zu machen. Nachdem es ca. 14,5 °C hatte, waren die Bienen flott unterwegs und ich konnte sie beobachten. Man sieht zum Beispiel dass sie keine Pollenhöschen haben … denn Pollen gibt es um diese Jahreszeit im Prater auch nicht mehr. Dann habe ich noch die Fluglöcher kontrolliert ob sie verlegt sind, nachgesehen ob die Spanngurten fest sitzen und noch schnell ein neues Schild mit meiner VIS-Nummer montiert (das ist verpflichtend). Dann schnell wieder nach Hause und weiter arbeiten … 🙂