Von 16. bis 18 Februar 2024 fand die 54. Fachtagung des Österreichischen Erwerbsimkerbunds in Wels statt. Natürlich ein Pflichttermin, da es neben der Messe mit sehr vielen Ausstellern auch immer ein wirklich hochkarätiges Programm mit Vorträgen und Workshops gibt. Vorträge zB über das Rätsel der Entstehung der Winterbiene, Bienenviren, Honigfälschungen, Vespa Velutina (Asiatische Hornisse, die in Europa heimisch wird und enormen Schaden anrichtet), Genpool und genetische Diversität, der europ. Honigmarkt, uvm. Es ist immer wieder schön so viele Freunde zu treffen und sich austauschen zu können.
Stadtimker-Blog
Bienen geht es gut …
Heute habe ich alle meine Bienenvölker im Prater kontrolliert. Es ist ja viel zu warm für diese Jahreszeit. Meinen Bienen geht es gut. Sie haben alle genug Futter drinnen und es war auch gut für sie erreichbar. Alle Völker haben auch schon Brut, dass heißt, die Königinnen sind schon längst aktiv. Leider hatte ich im September einige Völker ohne Königin, denen ich noch eine Königin zugesetzt hatte. Da hat es aber leider nur ein Volk geschafft, vier haben die Königin nicht mehr angenommen und diese haben den Winter leider nicht überlebt. Das ist immer sehr schade. 🙁 Hoffentlich können die Bienen mit dem frühen Start in Jahr gut umgehen … man wird sehen.
Dirndl (Cornus mas) blüht …
Am 11. Februar 2024 blüht die Dirndl (Cornus mas) in Wien in meinem Kleingarten. Das ist ein Monat zu früh. Aber bei diesen hohen Temperaturen wundert es mich nicht. Es ist viel zu warm für diese Jahreszeit. Ich hoffe, dass es den Bienen gut geht. Sicherheitshalber werde ich in den nächsten Tagen eine Kontrolle am Bienenstand durchführen und nachsehen, ob sie noch genug Futter haben bzw. ob sie das Futter auch erreichen können. Wenn Honigbienen Pollen eintragen zeigt dies an, ob es bereits Brut im Volk gibt. Die Dirndl ist eine wichtige Futterquelle für Insekten und aus den roten Früchten kann man tolle Marmeladen oder Liköre machen machen. 🙂
Honig – Kennzeichnungspflicht kommt!
orf.at hat heute morgen berichtet, dass sich die Unterhändler der EU-Staaten geeinigt haben, dass die Herkunftsländer auf den Verpackungen von Honig deutlich erkennbar angegeben werden müssen. Auch dir Größe des jeweiligen Anteils muss ersichtlich sein. Das war längst überfällig und freut mich wirklich sehr, da es die regionale Imker:innenschaft sicher stärken wird. Honig »aus EU- und nicht EU-Ländern« oder aus dem Weltall 😉 wird somit zum Glück bald der Vergangenheit angehören. Ausnahmen gibt es für Verpackungen mit weniger als 30 Gramm, hier können die Ursprungsländer durch einen Code abgekürzt werden. Pressmeldung APA
Weihnachtsstand im Schneetreiben
Am 2. Dezember hatte ich meinen ersten Verkaufstand bei einem Kleingartenfest im 2. Bezirk. Wochenlang habe ich an dem Stand, der auf meinem Imkeranhänger steht, geschraubt, geleimt, gebohrt, Holz geölt, Kabel und Lichtbänder für die Beleuchtung verlegt, etc. Am Tag des Festes war ich dann krank im Bett und es gab Schneeregen und Wind. Das Wetter war einfach grauslich. Die Kundschaft blieb größtenteils fern, da sich bei so einem Wetter kaum jemand vor die Türe wagt. Ich habe wirklich großen Respekt vor den Marktstandler:innen, die jedem Wetter trotzen und versuchen ihre Produkte zu verkaufen … das ist wahrlich kein leichter Job!
Dekarbonisiert!
Ab sofort gibt’s bei mir statt einer Gasheizung eine Luft-Wärmepumpe und Photovoltaik-Paneele am Dach meiner kleinen Imkerei. Der Umbau war zwar etwas aufwändig (mehr als eine Woche waren bis zu fünf Monteure/Arbeiter gleichzeitig beschäftigt) und es hat auch leider nicht alles auf Anhieb geklappt, aber letztendlich funktioniert es jetzt, wie es soll. Die Umstellung weg von fossiler Verbrennung, um zu heizen bzw. Warmwasser zu erzeugen, macht wegen der Klimaerwärmung jedenfalls Sinn, denke ich … und wird in Wien auch toll gefördert (muss allerdings selbst vorfinanziert werden!). Jetzt heißt es warten bis die Förderung ausbezahlt wird …
Bienenkönigin
Am 21. Oktober 2023 habe ich alle meine Bienenvölker kontrolliert ob sie »weiselrichtig« sind, dh, ob in jedem Volk eine Königin vorhanden ist. Dazu ist es nicht notwendig die jeweilige Königin zu suchen, was, wenn sie nicht gezeichnet ist (Farbtupfer oder Opalithblättchen in der Jahresfarbe am Thorax/Bruststück), sehr schwierig und zeitaufwändig sein kann. Es reicht wenn man offene/unverdeckelte Brut findet. Dazu reicht es, wenn man kurz ein Rähmchen aus dem Volk zieht. Bei 5 Völkern hatte ich Glück und zufällig eine Königin gesehen (da freut man sich als Imker immer 🙂 Hier kann man ein kurzes Filmchen einer dieser Königinnen sehen.
Fahrradimkerei mit Anhänger
Honigbienen finden in der Stadt (Wien) ab Mitte Juli kein Futter mehr und müssen deshalb auch gefüttert werden. Am Land ist das anders, da gibt es auch späte Futterquellen wie zB Sonnenblumen, Buchweizen oder Kürbis. Keine Angst ich nehme den Bienen nicht den ganzen Honig weg. Alles was in den Brutzargen ist, verbleibt im Volk. Zum Glück habe ich einen sehr praktischen Fahrradanhänger. 170 kg Bio-Bienenfutter transportieren ist mit meiner »CarlaCargo« überhaupt kein Problem 😁. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, ohne sie zu Imkern. Sie erleichtert die Arbeitsvorgänge wirklich sehr.
Dachbienenstand auf Luftburg
Vor ein paar Tagen habe ich nächtens (damit ich keine Flugbienen verliere) mit meinem Sohn drei Bienenvölker auf das Dach von Kolariks Luftburg in den Wiener Prater gebracht. Die Luftburg ist das größte Bio-Restaurant der Welt, da passen meine bio-geführten Völker gut dazu. Dank meines tollen Fahrradanhängers (wo sogar vier Völker drauf passen würden) und der Hilfe meines Sohnes war der Transport der Honigbienenvölker, trotz des Gewichts von ca 40kg, gar kein Problem. Meinen Bio-Prater-Honig gibt es jetzt schon im Shop der Luftburg zu erwerben, zukünftig wird es eine eigene Luftburg-Edition geben. 🙂
Ein kurzes Video davon gibt es hier
Bienenkönigin finden …
Heuer habe ich mir wieder ein paar Bienenköniginnen nachgezüchtet. Bei 9 von 10 Königinnen hat es geklappt. Die kleinen »Bienenzuchtkasterl« wurden von mir auf die Sulzwiese im Lainzer Tiergarten (eine Belegstelle) gebracht und dort wurden die Königinnen im Flug begattet. Damit man die Königin in einem Bienenvolk mit bis zu 60.000 anderen Bienen leichter finden kann, ist es hilfreich, wenn sie markiert (gezeichnet) ist. Das habe ich vorige Woche gemacht … eine sehr interessante Tätigkeit die echt Spaß macht. Jedes Jahr hat übrigens eine andere Farbe, damit man gleich weiß, wie alt die Königin ist … heuer ist die Zeichenfarbe rot.
Bio-Honig 2023
Auch 2023 waren die Prater-Bienen fleißig! Obwohl der Mai zu kalt, zu windig und viel zu regnerisch war und viele Imker schon mit Ernteeinbußen von bis zu 80 Prozent rechneten … hat es im Wiener Prater dann doch noch geklappt. Es ist zwar das schlechteste Jahr, das ich und meine Bienen jemals hatten, aber letztendlich doch mehr Honig als befürchtet. Dieses Jahr konnte ich nur einmal Honig schleudern, das heißt, man schmeckt in diesem Honig den Frühling (Obst, Kastanie, Akazie) und den Sommer (Linde) gemeinsam. 🙂 Ich lasse den Bienen übrigens einen Teil des Honigs zum Überwintern. Bei Interesse an Wiener Bio-Prater-Honig bitte ein eMail schreiben …
After-Work-Summ-Summ
Zum zweiten Mal fand gestern ein ungezwungenes Imkertreffen in der Imkerschule Wien (im Donaupark) statt. Beim Ersten habe ich gegrillt (auch vegetarisch) und gestern war ein Film-Vortrag von Präsident Kurt Krottendorfer über seine mehrwöchige Reise durch den Norden Thailands und den Besuch einer Imkerei in Chiang Mai. Im Anschluss gab es eine Verkostung von „Wildhonig“, „Lycheehonig“ und „Longanhonig“. Auch Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy schaute kurz vorbei. Es war ein gemütlicher Abend mit authentischem Thai-Essen/Thai-Getränken und guten Gesprächen bis spät in die Nacht mit mehr als 30 Personen.